Wird Gundam bald Hochhäuser bauen?

TOKYO, JAPAN - Freepix

Gundam ist ein aus den 70er-Jahren stammender Roboter, der in Japanischen-Mangaserie Berühmtheit erlangte. Eine 18 Meter hohe und circa 25 Tonnen schwere Reproduktion seiner findet sich in Japan. Er ist so groß, dass er mühelos Hochhäuser bauen könnte.
Könnte dies Realität werden? Nein, nicht ganz. Dafür ist er etwas zu groß. Denkbar und umsetzbar ist aber bereits, dass Robotereinheiten fähig sind, Baustellen zu erobern und zum Einsatz gebracht werden.

Ferngesteuerter Spot auf der Baustelle

Der Wunsche, einen funktionsfähigen und vollautomatischen Roboter auf der Baustelle zu haben, der schwere Aufgaben übernimmt, ist nicht länger eine utopische Vorstellung. Findige Erfinder und Entwickler setzen dies längst um. Weltweit agierende Unternehmen aus der Baubranche haben das Entwicklungspotenzial erkannt und sind bereits an deren Umsetzung beteiligt. Global werden bereit 11 Billionen Dollar pro Jahr umgesätzt, dies lässt viel Spielraum für Erfinderinnen und Entwicklerinnen. Alleine in Deutschland werden 143 Mrd. € pro Jahr an Umsatz generiert. In zwei bis drei Jahren wird der Bau-Pionier-Roboter beim Ausbau von Stromnetzen, der Wasserversorgung, der Kommunikationswege und dem Straßen und Schienen Netz mit Fernsteuerungen eingesetzt. Gerade schwere körperliche Arbeit auf dem Bau wird um ein vielfaches minimiert, Städte und Kommunen mit wenig Geld können  eigene Projekte umsetzen. Entwicklungspotenzial nach oben ist noch immer offen. Eine ferngesteuerte und vollautomatisch funktionierende Robotereinheit kann erst eingesetzt werden, wenn die technischen Voraussetzungen und deren Ausbau durch die Telekommunikationsbranche hergestellt wird. Dies wird allerdings in Deutschland noch etwas auf sich warten lassen.

Das Entwicklungspotenzial ist enorm

Allein die Entwicklung von „Spot“ dem Roboterhund eröffnet Möglichkeiten für Investoren und StartUps. Wie im Fall HoloBuilder. Der Start-up HoloBuilder arbeitet bereits seit einigen Jahren an automatisierten Dokumentationen von Baustellen, die 360°-Fortschritte der Baustelle dokumentieren, aufzeichnen und diese nach zeitlicher Abfolge ordnen und ins Internet übertragen können. So können Kunden den Baufortschritt mit verfolgen, ohne die Baustelle begehen zu müssen. Einen Einblick in die Software finden Sie unter HoloBuilder

Boston Dynamics

Nahezu jeder kennt den Roboter Hund von Boston Dynamics, der bereits für 66.000 Euro ohne Zusatzmodule zu erwerben ist. Ein Höhepunkt von Spot war jüngst die erfolgreiche Begehungen auf einer Bohrinsel, um fehlerhafte Maschinen aufzuspüren. Ausgerüstet mit einem Navigationssystem und Zusatzsensoren, die Maschinendaten aufnehmen können, aber auch in der Medizintechnik kann er Covid 19 Patienten diagnostizieren. Mit der richtigen Software und einem Hardwareupgrade ausgestattet kann er mühelos auch auf dem Bau in Fabriken, bei der Polizei und überall anders eingesetzt werden.

 

Japan und China machen es vor

In Japan rechnet sich der Einsatz der Bauhelfer, da Grundstückspreise in Tokio explosionsartig ansteigen- in solchen Fällen können beispielsweise 30 Bauroboter mit vorgefertigten Wänden und Stahlkonstruktionen aus Fabriken in kurzer Zeit ein circa 150 Meter hohes Gebäude errichten. Somit werden die Kosten für Grundstücke stemmbar und es kann mit kleineren Bautrupps gearbeitet werden. In China werden voll automatisierte Städte entworfen und umgesetzt. Es finden sich umsatzstarke Bauunternehmen, die in leistungsfähige Bauroboter investieren. In Deutschland wird vorrangig noch geforscht, wie etwa an der TU München.

Roboter in freier Wildbahn, bald auch in Deutschland?

Für den Einsatz solcher Roboter benötigt es einiger Voraussetzungen. Ist ein funktionierendes digitales Netz in dem alle Systeme reibungsfrei im Austausch miteinander stehen vorhanden, so kann einiges umgesetzt werden. In den USA hat man das Potenzial bereits sehr früh erkannt und die Entwicklung stark durch staatliche Investitionen unterstützt, während hierzulande Firmen wie Kuka verkauft wurden. Im Maschinenbau werden Roboter in jeglichen Bereichen der Fertigung Gewinn bringend genutzt. Es ist abzuwarten wie lange es braucht bis auch hierzulande Roboter in freier Wildbahn eingesetzt werden können.

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